In einer bemerkenswerten Rede erwähnte EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Möglichkeit eines „Globalen Euro“-Moments[1]. Darin sieht Lagarde die historische Chance, die Bedeutung des Euro als Reservewährung aufzuwerten. Allen voran durch den sukzessiven Vertrauensverlust in den US-Dollar, der  noch heute die unangefochtene Weltleitwährung ist.

Die Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran könnte sich auch auf die in dieser Woche anstehenden Zinsentscheide einiger Notenbanken auswirken. Vor allem steht dabei der Ölpreis im Fokus. Denn ein möglicher Ausfall iranischer Förder- und Exportkapazitäten könnte das Angebot auf den Weltmärkten kurzfristig reduzieren.

Die Einigung zwischen China und den USA auf eine 90-tägige „Zollpause“ ist grundsätzlich eine gute Nachricht – vor allem für die chinesische und die US-Volkswirtschaft. Entsprechend reagierten chinesische und amerikanische Aktienmärkte besonders positiv.

Auf Nachfrage unterstrich Donald Trump erneut, dass er eine Entlassung des Fed Präsidenten, Jerome Powell, nicht plane. Trump ließ es sich allerdings nicht nehmen, abermals darauf hinzuweisen, dass er das Zinsniveau für zu hoch und daher Leitzinssenkungen für angemessen hält.

In dieser Woche werden vorläufige April-Inflationsdaten für einige europäische Volkswirtschaften und die Eurozone veröffentlicht. Im März lag der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland und auf europäischer Ebene bei nur noch 2,2 Prozent. Angesichts der jüngsten Eskalation globaler Handelskonflikte mit den USA wurden die Wachstumsprognosen jedoch deutlich nach unten korrigiert.

An den internationalen Kapitalmärkten kehrt so etwas wie Normalität nach dem turbulenten Start in den April ein, auch wenn die Sorgen vor den Auswirkungen der verschärften Handelskonflikte weiter schwelen und die Kurssteigerungen an den Aktienbörsen bis auf weiteres begrenzen dürften. Damit richtet sich der Fokus der Anleger in dieser Woche auf den anstehenden Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB).

Dass Union und SPD sich schnell auf einen gemeinsamen Koalitionsvertrag geeinigt haben und Deutschland voraussichtlich zeitnah eine handlungsfähige Regierung haben wird, ist eine positive Nachricht. Der erste Absatz des Vertragswerks signalisiert zudem Einigkeit darüber, dass die Politik angesichts historischer Herausforderungen einen entscheidenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten muss.

Zahlreiche Unternehmen beschreiben ihre aktuelle Lage weiterhin als schwierig und vielfach von Auftragsmangel geprägt. Allerdings werden die Erwartungen an die zukünftige Geschäftsentwicklung weniger pessimistisch eingeordnet. Dazu dürfte unter anderem die Verabschiedung des geplanten Investitionspakets für Sicherheit und Infrastruktur beigetragen haben.

Obwohl die Inflation in den USA im Februar leicht auf 2,8 Prozent – bzw. 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat – gesunken ist, dürfte die US-Notenbank Fed in dieser Woche von einer Leitzinssenkung absehen. Mehr zu der Entwicklung erläutert Ihnen unser Chefvolkswirt Carsten Mumm.

Die EZB hat wie erwartet ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Zudem sieht sie die Inflation in der Eurozone auf einem guten Weg in Richtung des Zielwerts von 2 Prozent, trotz der Anhebung ihrer Inflations-Projektion für das laufende Jahr 2025 auf 2,3 Prozent.