Im zweiten Quartal fiel das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft mit 0,7 Prozent enttäuschend aus. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren:

Zuletzt haben vor allem politische Ereignisse die Schlagzeilen geprägt: die vorgezogenen französischen Parlamentswahlen, die Wahl des Unterhauses in Großbritannien und das erste Fernsehduell zwischen Joe Biden und Donald Trump im Zuge des Präsidentschaftswahlkampfes in den USA.

Die hektisch vorgezogene Parlamentswahl in Frankreich ist der kurzfristig größte Aufreger mit deutlichen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte.

Die Wirtschaft in der Eurozone und in Deutschland kommt nur sehr langsam voran. Sowohl die Schnellschätzungen der HCOB-Einkaufsmanagerindizes als auch der ifo-Geschäftsklimaindex verzeichneten Rückschläge – vor allem für die Industrie auf noch schwachen Niveaus.

Verschiedene Studien legen nahe, dass der direkte Effekt sportlicher Großveranstaltungen auf die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung in Deutschland kaum nennenswert ist.

Während in Europa noch die Folgen der Europawahl analysiert werden, fokussiert man sich an den internationalen Kapitalmärkten bereits auf die anstehenden volkswirtschaftlichen Daten. Dabei stehen vor allem die Mai-Inflation in den USA sowie der ebenfalls am Mittwoch anstehende Zinsentscheid der Fed im Fokus.

Kurzfristig dürfte die bevorstehende Europawahl an den Kapitalmärkten kaum für Impulse sorgen. Mittel- bis langfristig können die Auswirkungen jedoch bedeutend sein, denn die Aufgaben für die neue Legislatur sind enorm und für viele EU-Mitgliedsstaaten von großer Bedeutung.

Die allgemeine Markterwartung einer ersten Leitzinssenkung in der kommenden Woche durch die EZB dürfte erfüllt werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Notenbanker keinen vordefinierten Pfad für weitere Zinssenkungen ankündigen werden.

Die Wachstumsdynamiken der USA und der Eurozone werden sich in den kommenden Monaten annähern. Während die US-Wirtschaft im Zuge anhaltend hoher Zinsen abkühlt, besteht in vielen europäischen Volkswirtschaften die Hoffnung auf einen konjunkturellen Aufschwung. Und dennoch dürfte das Wachstum in der Eurozone sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr schwächer ausfallen als in den USA.

In den kommenden Tagen werden mit der Entwicklung der US-Erzeuger- und Verbraucherpreise für April potenziell kursbewegende Daten veröffentlicht. Zuletzt stiegen beide Maße überraschend an, untermauerten den weiterhin zu hohen Teuerungsdruck in der USA und forcierten einen zwischenzeitlichen Rücksetzer an den Aktienmärkten – vor allem in den USA.